Europäische Strompreise: Nur der Blick auf das Preisschild greift zu kurz
Die Diskussion um Strompreise wird oft verkürzt auf die Frage: Wo ist Strom am billigsten? Ein oberflächlicher Vergleich zeigt, dass Frankreich für die Industrie deutlich günstigere Strompreise bietet als Deutschland. Doch dieser vereinfachte Blick ignoriert die langfristigen wirtschaftlichen und strukturellen Folgen der jeweiligen Energiepolitik. Während Frankreich durch massive Subventionen und eine hohe Staatsverschuldung niedrige Preise künstlich aufrechterhält, setzt Deutschland auf eine grundlegende Transformation des Energiesektors, die mittelfristig für Stabilität und Versorgungssicherheit sorgen soll.
Frankreichs niedrige Strompreise – ein Modell auf Pump
Frankreich präsentiert sich derzeit als Energiestandort mit vergleichsweise niedrigen Strompreisen für die Industrie. Doch dieser scheinbare Vorteil basiert nicht auf einer nachhaltigen Marktstruktur, sondern auf massiven staatlichen Eingriffen und milliardenschweren Subventionen. Die langfristige Finanzierbarkeit dieses Modells ist fraglich. Die hohe Staatsverschuldung Frankreichs und die angespannte finanzielle Lage des staatlichen Energiekonzerns EDF stellen die Zukunftsfähigkeit dieser Strategie infrage.
Die französische Staatsverschuldung liegt mittlerweile bei über 3 Billionen Euro, was 111 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. EDF, der staatliche Energieversorger, ist zusätzlich mit 54,4 Milliarden Euro verschuldet. Gleichzeitig stehen gewaltige Investitionen an: Für den Bau und die Instandhaltung von Reaktoren werden mehr als 100 Milliarden Euro benötigt.
Experten bewerten die Finanzierung dieser Vorhaben als größte Herausforderung. Bis heute wurde kein belastbares Finanzierungsmodell für neue Reaktoren veröffentlicht. Angesichts der chronischen Kostenexplosionen bei bisherigen Projekten, etwa dem EPR-Reaktor in Flamanville, der inzwischen fast sechsmal so teuer ist wie ursprünglich geplant, bestehen große Zweifel, ob Frankreich die versprochene Erneuerung seiner Kernkraftkapazitäten realisieren kann.
Neben den finanziellen Herausforderungen kommt ein weiteres Problem hinzu, der Verlust nuklearen Fachwissens. Die französische Atomindustrie kämpft mit Fachkräftemangel und Know-how-Verlust, da in den letzten Jahrzehnten zu wenige Fachkräfte ausgebildet wurden. Dies erhöht das Risiko von weiteren Bauverzögerungen und steigenden Kosten, da viele Arbeiten ausgelagert oder neue Fachkräfte erst ausgebildet werden müssen.
Hinzu kommt die ungelöste Frage der Endlagerung von Atommüll. Der französische Rechnungshof geht davon aus, dass die bisher vorgesehenen 18,4 Milliarden Euro für die Stilllegung und Demontage alter Reaktoren nicht annähernd ausreichen werden. Realistisch wird von mindestens dem Doppelten ausgegangen, was die finanzielle Belastung weiter erhöht. Die tatsächlichen Kosten für die sichere Endlagerung des hochradioaktiven Abfalls sind kaum kalkulierbar und werden den Staat in Zukunft zusätzlich belasten.
Darüber hinaus bleibt die Unsicherheit, sich durch den Bedarf an Uranlieferungen von autokratischen Staaten abhängig zu machen. Frankreichs Atomkraftwerke sind auf Uranimporte angewiesen, und die größten Uranlieferanten sind Russland, Kasachstan und Niger. Politische Krisen oder geopolitische Spannungen könnten die Versorgung gefährden und Frankreichs Energiesystem dadurch unter Druck setzen.
Aus diesen Punkten lässt sich prognostizieren, dass Frankreich die Krise in die Zukunft verlagert. Denn die Kombination aus steigender Staatsverschuldung, hohen Investitionskosten, ungelösten Endlagerfragen und technologischem Kompetenzverlust stellt die Zukunftsfähigkeit der französischen Atomstrategie massiv infrage. Die niedrigen Strompreise können auf Dauer nicht gehalten werden, wenn die Schulden weiter steigen und gleichzeitig Milliarden für den Neubau und die Instandhaltung der alternden Kernkraftwerke fehlen. Sollte der EDF finanziell weiter unter Druck geraten, könnte der französische Staat gezwungen sein, entweder Strompreise zu erhöhen oder die Steuerzahler noch stärker zu belasten.
Deutschland: Investition in eine zukunftssichere Energieversorgung
Deutschland dagegen kämpft aktuell mit hohen Strompreisen, investiert aber gezielt in eine unabhängige und nachhaltige Energieversorgung. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet mit Rekordzahlen voran:
- Windkraft an Land: 112 Mrd. kWh
- Photovoltaik: 72 Mrd. kWh (ein massiver Zuwachs gegenüber 2023)
- Biomasse: 50 Mrd. kWh
- Wasserkraft: 15 Mrd. kWh
Der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung hat damit die Marke von 62 % überschritten. Gleichzeitig setzt die Bundesregierung Maßnahmen um, um die hohen Strompreise abzufedern und die Industrie zu unterstützen:
- Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen
- Netzausbau und Speicherförderung, um Ökostrom besser nutzbar zu machen
- Investitionen in Wasserstofftechnologie, um langfristig unabhängig von fossilen Energien zu werden
Langfristig die bessere Strategie
Wer heute nur auf das Preisschild schaut, übersieht die langfristigen Konsequenzen. Während Frankreich mit seinen künstlich subventionierten Strompreisen eine Krise nur nach hinten verlagert, legt Deutschland den Grundstein für eine bezahlbare, nachhaltige und sichere Energieversorgung in der Zukunft.
- Erneuerbare Energien machen Deutschland langfristig unabhängig von geopolitischen Krisen.
- Speicher- und Netztechnologien werden die Flexibilität des Systems erhöhen und die Preise stabilisieren.
- Die Transformation schafft neue Märkte und Technologien – Deutschland wird als Innovationsstandort gestärkt.
Dabei muss vorrangig das Problem der hochgradig zersplitterten und ineffizienten Verteilnetzstruktur in Deutschland angegangen werden. Es braucht Maßnahmen, die den Wettbewerb fördern und den administrativen Aufwand für Energieanbieter reduzieren.
Der hohe Preis von heute ist eine Investition in eine stabile Zukunft. Deutschland ist auf dem richtigen Weg und wird am Ende von bezahlbarer, nachhaltiger und sicherer Energie profitieren.
Das ist interessant…..
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167258/umfrage/staatsverschuldung-von-frankreich-in-relation-zum-bruttoinlandsprodukt-bip/
Der Artikel trifft einen wichtigen Punkt: Der reine Blick auf den Strompreis greift zu kurz, wenn man die langfristigen Auswirkungen der Energiepolitik betrachtet. Ich finde es gut, dass hier nicht nur plakative Vergleiche angestellt werden, sondern auch die strukturellen Probleme des französischen Modells detailliert analysiert werden. Besonders die massiven Schulden von EDF und die ungelösten Endlagerprobleme zeigen, dass Frankreichs günstiger Strompreis auf wackeligen Beinen steht.
Allerdings würde ich mir wünschen, dass der Artikel auch die Herausforderungen der deutschen Energiewende etwas kritischer beleuchtet. Ja, Deutschland investiert massiv in erneuerbare Energien, aber die aktuelle Kostenbelastung für Industrie und Verbraucher ist enorm. Zudem sind Speichertechnologien und Netzausbau nach wie vor große Baustellen. Hier wäre eine realistischere Abwägung zwischen Chancen und Risiken hilfreich.
Insgesamt ein gut recherchierter Artikel, der eine fundierte Perspektive bietet. Trotzdem bleibt die Frage offen: Wie schnell kann Deutschland die angekündigte Stabilität tatsächlich erreichen – und zu welchem Preis?
Manuel, bitte bedenken! Der steigende Energiebedarf für Künstliche Intelligenz (KI) wird die Strompreise in den kommenden Jahren spürbar beeinflussen. Rechenzentren, die KI-Modelle trainieren und betreiben, verbrauchen enorme Mengen an Strom – Tendenz steigend. Besonders energieintensive Technologien wie große Sprachmodelle und generative KI treiben die Nachfrage zusätzlich an.
Da gleichzeitig der Ausbau erneuerbarer Energien nicht immer mit dem steigenden Bedarf Schritt hält, könnten Engpässe entstehen, die die Preise nach oben treiben. Länder mit günstiger und stabiler Energieversorgung werden daher im KI-Wettlauf bevorzugt sein. Langfristig sind effizientere KI-Modelle und nachhaltige Energiequellen entscheidend, um die Kosten zu stabilisieren.
Hallo KI Enthusiast,
das bedeutet, dass die Bürokratie geringer werden muss, gerade um schneller die Erneuerbaren voran zu treiben. Gruss Thomas Lazar
Hallo Manuel,
Danke für deine Gedanken. Das Thema Strompreise in Deutschland und in Europa und die Mischkalkulation sind noch nicht zu Ende recherchiert und noch lange nicht ausdiskutiert. Zu den offenen Fragen, kommen weitere Recherchen, da ich genau dazu bereits auf LinkedIn gefragt wurde. Auch wir wollen diese Antworten.
Auch kommt noch ein oder sogar mehrere recherchierte Artikel zur Atomkraft und dass ganz Europa und die ganze Welt von der Lobby und der Politik grundsätzlich belogen werden. Denn am Ende zahlt der Steuerzahler alles und nicht der Politiker im Bundestag. Diese Recherchen sind so aufwendig, dass wir nur 3 Themen pro Woche schaffen, denn ich baue parallel eine proaktive Informationskampagne auf allen Social Media Kanälen auf, mein Haupt Nebenplatz ist jedoch LinkedIn.
Aktuell sind wir mit der Deutschen Bahn beschäftigt, weil es top aktuell ist.
Gruss, Thomas Lazar
Can you also look at the important countries like China, India, US. They decide about climate not Europe. Europe is too weak from economic side and the european countries much too small.
Hello Narman, thank you for your thoughts. First of all I think that one town or one nation has to make the first step, it does not depend on how big a town or a nation is. Best regards, Thomas Lazar
Die weltweite Klimapolitik bleibt ein Flickenteppich aus Versprechungen, Symbolpolitik und unzureichenden Maßnahmen. Während einige Länder ambitionierte Ziele setzen, scheitert die Umsetzung oft an wirtschaftlichen Eigeninteressen, politischen Machtspielen und fehlender internationaler Koordination. Große Emittenten verzögern den Wandel, während Entwicklungsländer unter den Folgen leiden. Ohne verbindliche Maßnahmen, technologische Innovationen und echte wirtschaftliche Anreize bleibt der Kampf gegen den Klimawandel ein Lippenbekenntnis – mit fatalen Konsequenzen für kommende Generationen.
Hallo Joelle, ich bin ganz deiner Meinung. Eine Frage: ich realisiere, dass unsere Themen auf ein breites Interesse stoßen. Hättest du Lust Teil einer Community zu sein? Wir denken darüber nach, einen Login-Bereich zu installieren, in welchem möglicherweise auch ein direktes Kennenlernen und Treffen organisiert werden können. Sollten sich genug Interessenten finden, auch gerne die Planung einer Demo. Beste Grüße, Thomas Lazar
Lasst uns neue Märkte schaffen!
Hallo Ben, ich bin ganz deiner Meinung. Eine Frage: ich realisiere, dass unsere Themen auf ein breites Interesse stoßen. Hättest du Lust Teil einer Community zu sein? Wir denken darüber nach, einen Login-Bereich zu installieren, in welchem möglicherweise auch ein direktes Kennenlernen und Treffen organisiert werden können. Sollten sich genug Interessenten finden, auch gerne die Planung einer Demo. Beste Grüße, Thomas Lazar
Die Stille vor dem Kreuz (X)
Es war ein kalter Novembermorgen, als Elias Richter die Tür seiner Wohnung hinter sich schloss. Der Wind fegte durch die leeren Straßen, trug Blätter und Papierfetzen mit sich, als wolle er die Stadt von allem Überflüssigen befreien. Elias zog den Mantel enger um sich, die Hände in den Taschen vergraben. Er hatte keine Eile. Die Wahllokal öffnete erst in einer Stunde.
Seit Tagen hatte er überlegt, ob er hingehen sollte. Die Zeitungen waren voll von Schlagzeilen, die Politiker redeten ohne Pause, und die sozialen Medien überschlugen sich in einer Flut von Meinungen. Doch je mehr er las, je mehr er hörte, desto stärker spürte er diese Leere in sich. Eine Leere, die nicht von Gleichgültigkeit kam, sondern von einer tiefen, fast schmerzhaften Sehnsucht nach etwas, das er nicht benennen konnte.
Elias Schritte hallten auf dem Pflaster wider. Die Stadt war still, als halte sie den Atem an. Er dachte an seinen Vater, der immer gesagt hatte: „Wählen ist wie ein Versprechen. Ein Versprechen, dass du gibst, auch wenn du nicht weißt, ob es gehalten wird.“ Elias hatte damals nicht verstanden, was er meinte. Jetzt, Jahre später, spürte er die Wahrheit in diesen Worten.
Das Wahllokal war in einer kleinen Schule untergebracht. Ein Plakat an der Tür erinnerte daran, dass jede Stimme zähle. Elias trat ein, spürte den warmen Luftzug der Heizung. Ein älterer Mann mit einer Brille auf der Nasenspitze reichte ihm den Stimmzettel. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, und Elias hatte das Gefühl, der Mann wisse genau, was in ihm vorging.
Er trat in die Kabine, faltete den Zettel auseinander. Die Namen der Kandidaten waren ihm fremd, ihre Gesichter bloße Abbilder in einer endlosen Reihe von Wahlplakaten. Doch dann, als er den Stift in der Hand hielt, spürte er plötzlich die Schwere dieser Entscheidung. Es war nicht nur ein Kreuz auf einem Papier. Es war ein Zeichen, eine Hoffnung, ein kleiner Akt des Glaubens an etwas, das größer war als er selbst.
Elias zögerte nicht lange. Er setzte das Kreuz, faltete den Zettel und warf ihn in die Urne. Der Klang des Papiers, das auf dem Boden der Urne landete, war leise, fast unhörbar. Doch für Elias war es, als hätte die Welt für einen Moment innegehalten.
Als er die Schule verließ, war der Himmel aufgebrochen. Ein paar Sonnenstrahlen fielen auf das Pflaster, und Elias spürte, wie die Leere in ihm langsam einem warmen, leisen Gefühl wich. Er wusste nicht, ob seine Stimme etwas ändern würde. Aber er wusste, dass er Teil von etwas war. Etwas, das größer war als er, größer als die Schlagzeilen, größer als die Zweifel.
Er ging nach Hause, die Hände wieder in den Taschen vergraben. Die Stadt war noch immer still, doch jetzt war es eine Stille, die nach vorne wies. Eine Stille, die auf etwas wartete. Und Elias wusste, dass er nicht allein war.
Die einzig wahre und korrekte Auspreisung kann nur ein transparenter CO2e-Fußabdruck sein, zumindest wenn man den Anteil der fossilen Primärenergieträger berücksichtigen will. Denn wie der obige Artikel ja verdeutlicht, machen es die Subventionen schwer den tatsächlichen Klimapreis zu identifizieren. Doch sollte dies nicht der Freiwilligkeit einzelner Unternehmen obliegen. Eigentlich bräuchte es ein einheitliches CO2-Label, das uns Verbraucher in die Lage versetzt die Klimaschädlichkeit aller Dinge vergleichen zu können – direkt und auf einen Blick. Und zwar nicht nur für Strom- und Gas, sondern für alle Dinge des täglichen Lebens: Benzin, Nahrungsmittel, Kleidung, Frisörbesuch – wirklich alles.
Klingt utopisch?
Nicht wenn es nach der NGO SaveClimate.Earth geht:
Sie haben ein Konzept entwickelt, wie eine zusätzliche Klimawährung allen Dingen ein echtes Klimapreisschild gibt. Ihr Emissionsmanagementsystem ECO bildet den CO2e-Fußabdruck autonom und interpretationsfrei entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies entlastet Unternehmen nicht nur finanziell sondern bietet eine manipulationssichere Scope CO2-Bilanzierung. Durch das ECO Label wird der Anteil an CO2 und seinen Äquivalenten als Klimapreis angezeigt und wird somit sichtbar und vergleichbar.
Das Modell der Klimawährung ECO (Earth Carbon Obligation) ist ein innovativer Lösungsansatz der Unterstützung braucht, um in die öffentliche und politische Diskussion getragen zu werden.
SaveClimate.Earth ist daher stets an Vernetzung interessiert, ganz nach dem Motto:
Hallo SaveClimate.Earth. Eine Frage: ich realisiere, dass unsere Themen auf ein breites Interesse stoßen. Hättest du Lust Teil einer Community zu sein? Wir denken darüber nach, einen Login-Bereich zu installieren, in welchem möglicherweise auch ein direktes Kennenlernen und Treffen organisiert werden können. Sollten sich genug Interessenten finden, auch gerne die Planung einer Demo. Beste Grüße, Thomas Lazar