Was dir IKEA über Nachhaltigkeit nicht erzählt
Du kennst das bestimmt: Du schlenderst durch die blau-gelben Hallen von IKEA, bewunderst die cleveren Einrichtungslösungen und freust dich über die günstigen Preise. An der Wand entdeckst du ein großes Plakat: “Wir lieben den Wald!” Darunter ein QR-Code, der dich zu IKEAs Nachhaltigkeitsberichten führt. Du fühlst dich gut dabei, hier einzukaufen. Schließlich tust du etwas für die Umwelt – oder etwa nicht?
Lass uns mal genauer hinschauen.
Denn mit der Nachhaltigkeit bei IKEA ist es wie mit deinem BILLY-Regal: Von vorne sieht alles toll aus, aber wenn du genauer hinschaust, entdeckst du vielleicht zarte Risse im Furnier.
Nimm das Versprechen der “Waldpositivität”. Hört sich super an, oder?
Für jeden gefällten Baum werden neue gepflanzt.
Was dir IKEA dabei verschweigt: Ein frisch gepflanzter Setzling ersetzt keinen hundertjährigen Urwaldriesen. Das ist, als würdest du deinem Chef vorschlagen, ihn durch einen Praktikanten zu ersetzen. Klar, irgendwann ist er auch soweit, aber eben nicht heute.
Für jeden gefällten Baum hört sich so singulär an. Nein, wir reden hier aber über rigorosen Kahlschlag. Er vernichtet ausnahmslos die Artenvielfalt. Aber ja, in Reih und Glied wachsen doch neue Fichten. Versprechen erfüllt. Gewissen rein?
Besonders bitter wird es, wenn du nach Rumänien schaust. In den Karpaten, dem “Amazonas Europas”, verschwindet der Urwald in beängstigendem Tempo. Die Umweltorganisation Agent Green hat mehrfach nachgewiesen, dass Holz aus illegalen Quellen in den Möbeln landet, die du kaufst. IKEA beteuert zwar, nur legal geschlagenes Holz zu verwenden, aber die Realität sieht anders aus.
Aber das FSC-Siegel, damit belegt doch IKEA sein Nachhaltigkeitsversprechen?
Das ist leider so durchlässig, wie ein Kartoffelsack im Regen.
Die Kontrollen sind selten und oberflächlich. Ob es etwas damit zu tun hat, dass IKEA Gründungsmitglied des FSCs ist? Beurteilt hier der Metzger sein eigenes Schlachtfleisch?
Allein aus Schweden, IKEAs Heimatland, stammt 10 % des verarbeiteten Holzes.
Das ist doch wohl in Ordnung, sollte man meinen?
Irrtum! Die indigenen Samen verlieren zunehmend ihre Lebensgrundlage. Sie brauchen für ihre Rentiere ursprünglich gewachsene und keine „Mono-Reih-und-Glied-Wälder“.
Will IKEA nicht nachhaltig, waldpositiv sein? Will IKEA nicht vermeiden, dass sich „Abholzung negativ auf lokale Gemeinschaften auswirkt“?
Dabei ist echte Nachhaltigkeit so wichtig. Wenn du dir vorstellst, dass IKEA etwa ein Prozent des weltweiten Holzverbrauchs verantwortet. Verpflichte diese Größe nicht auch zur Verantwortung?
Doch statt diese wahrzunehmen, versteckt sich das Unternehmen hinter komplizierten Firmenkonstrukten und wohlklingenden Werbeversprechen.
IKEAs Geschäftsmodell basiert darauf, dass du immer mehr kaufst, immer häufiger austauschst, immer neu einrichtest.
Das ist etwa so nachhaltig wie ein Diätplan, bei dem du dir einfach weitere Hosen kaufst, statt deine Ernährung umzustellen.
Was bleibt zu tun?
a) kritisch hinterfragen, was dir als “grün” verkauft wird.
b) das eigene Konsumverhalten hinterfragen.
c) kritisch bleiben, denn nicht alles, was grün angestrichen ist, ist auch wirklich nachhaltig.
Weißt du, was für mich wirklich nachhaltig wäre?
Wenn IKEA anfangen würde, alte Möbel zu reparieren, statt nur ständig neue zu verkaufen. ® vielleicht ein Geschäftsmodell für die echte grüne Zukunft? Ich jedenfalls bitte darum.
Hm…besser gar nichts kaufen
Danke, Manuel, fürs Teilen der Artikel – gefällt mir sehr! 😊
Unser Konsum ist die stille Triebkraft der Klimakrise. Jedes Produkt hat einen unsichtbaren Rucksack – Rohstoffe, Energie, Wasser, Transport. Alles hinterlässt Spuren.
Die Werbung erzählt uns, wir bräuchten immer mehr, doch die Wahrheit ist: Weniger ist mehr – für die Umwelt, für die Menschen und sogar für uns selbst. Bewusst zu konsumieren heißt, Ressourcen zu schonen und Verantwortung zu übernehmen. Reparieren statt wegwerfen, regional kaufen, secondhand statt neu – unser Verhalten ist mächtiger, als wir glauben.
Wenn wir unseren Konsum verändern, ändern wir die Welt – Meine Meinung!
Hallo Sonnensammler, genauso sehen wir das auch. Was das Konsumverhalten angeht, so liefert mir persönlich Prof. Dr. Claudia Kemfert in ihrem Buch “Die andere Klima Zukunft” sehr wichtige Gedankengänge, die auch auf uns zu treffen. Hierzu bemühe ich mich um einen Extra-Artikel, der den Leser mitnimmt. Da sich aktuell einige Artikel in der Pipeline befinden, kann es gute zwei Wochen dauern bis dieses Anliegen umgesetzt ist. Es wird jedoch definitiv kommen. Gruß Thomas Lazar
Manuel, ich habe jetzt Kommentare geschrieben, aber sie sind nicht sichtbar. Wie machst du das?
Thomas, vielen Dank für deinen Kommentar und das Teilen der Gedanken von Prof. Dr. Claudia Kemfert. Ich stimme dir vollkommen zu, dass unser Konsumverhalten ein wesentlicher Bestandteil der Lösung für die Klimakrise ist – und ihre Perspektive wird da definitiv dazu beitragen, ein breiteres Verständnis zu schaffen.
Der Weg, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren, ist sicherlich herausfordernd, aber so unglaublich wichtig. Wir dürfen die negativen Auswirkungen unseres übermäßigen Konsums nicht weiter ignorieren, und es ist großartig, dass ihr mit eurem Artikel das Bewusstsein für diese Themen schärfen wollt. Es ist entscheidend, dass wir alle zusammen an einem Strang ziehen und Verantwortung übernehmen, auch wenn es manchmal schwerfällt, gewohnte Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Ich freue mich auf den Artikel und bin gespannt auf die wertvollen Denkanstöße, die du darin teilen wirst. Es ist die Kombination aus Information, Bewusstsein und der Bereitschaft, wirklich etwas zu ändern, die uns allen helfen wird, den Kurs zu wenden.
Bleib dran – und danke für deinen Beitrag zur wichtigen Diskussion!
Hallo Sonnensammler, aber sehr gerne doch. Der bewusste Kampf für das pro-aktive Umdenken unseres Konsumverhaltens bei 84 Millionen Staatsbürgern ist unser Antrieb für dieses Projekt.
Zukünftig werde ich auch alle meine Bücher, die ich gelesen habe, lese und in Zukunft lesen werde, hier auf dieser website vorstellen. Berater gaben mir bereits die Zielrichtigung, ich müsse zu jedem gelesenen Buch ein kleines Essay schreiben, gerade damit der User versteht, warum ich auf dieses und jenes Buch verweise. 🙂 Somit sind neben Artikeln auf der Website, Presseveröffentlichungen, Alorithmenplanung, LinkedIn-Beiträgen und Video-Clips auch das mindestens zweite mal das Lesen meiner Bücher wichtig. Das ist alles ein fulltime-job. Allein das Vorbereiten eines Artikels, egal ob Text oder Video-Clip dauert mindestens 1 Stunde. Aktuell sind runde 150 weitere Themen in der Warteschleife. Gruss Thomas Lazar
Hallo Thomas,
dein Ansatz bewegt mich tief. Es ist genau dieser Wandel, den wir dringend brauchen! Das Konsumverhalten ist so stark mit der Klimakrise verknüpft, und wenn mehr Menschen, wie Prof. Dr. Claudia Kemfert in ihrem Buch, erkennen, dass jeder Kauf ein Schritt in die Zukunft der Erde ist, dann wird der wahre Wandel beginnen. Es ist unendlich wichtig, dass wir unseren Blick nicht nur auf die großen Lösungen richten, sondern auch den individuellen Teil im Alltag ins Bewusstsein holen.
Bin nicht der Meinung. Wir sollten auf Wachstum und Wohlstand fokussieren, das hier ist viel zu wenig bewiesen. Wo sollen alle die Menschen arbeiten?
Hallo TreibhausGaga, danke für die Gedanken. Nur ein kurzer Hinweis, Ihre Email-Adresse zeigt auf, dass Ihr Grundgedanke nicht ernst gemeint ist und nicht auf Seriosität aufbaut. Wachstum und Wohlstand haben nichts mit rückwärts gerichteter Technik, Abholzung aller Wälder weltweit, die die Lunge dieses Planeten darstellen, oder gar die Zerstörung der Artenvielfalt zu tun. Auf http://www.thinkmoregreen.com darf jeder seine Meinung äußern.Sobald es uns die Zeit erlaubt, gibt es hier auch Buch-Verweise, allerdings direkt vorab eine unmissverständliche Klarstellung meinerseits: ich bezahle diesen Website-Auftritt und damit dieses Projekt nicht mit Monopoly-Scheinen, sondern mit echtem Kapital. Sinn- & bildungsbefreite posts, sowie Beleidigungen oder sprachlich-unwürdige Kommentare werden regelmäßig gelöscht werden. Somit: mein Terminkalender und mein Kapital haben keine Zeit für “Gaga-Kommentare”, daher bitte ich direkt um einen fundierten sachlichen und kultivierten Austausch mit nachvollziehbaren Argumenten. Sehr gerne auch Kritik, allerdings bitte konstruktiv und sachlich. // So jetzt eine Antwort: Die Heilung des Planeten ist zu schade für überholte Jobs. Jeder Mensch ist lernfähig und kann umschulen. Alle 10 Jahren werden noch nicht existierende neue Arbeitsplätze erstellt, die es in den letzten 100 Jahren noch nicht gab. Jeder Mensch findet Arbeit. Ich bin beispielsweise ein 100%iger Gegner von Brasiliens Bolsonaro. Wir arbeiten hier mit der neuesten Technik, trotzdem nutzen wir nach wie vor Drucker und produzieren Papier, das nach 6 Monaten geschreddert wird. Für manche Prozesse brauchen wir hier Druckerpapier und davon werde ich mich nicht verabschieden. Rechnungen müssen 10 Jahre aufbewahrt werden. Als Bill Gates mit seinem Windows95 auf den Markt kam, was ihn zum Milliardär machte, schrieen alle, dass die Computer die Menschen ersetzen werden, genau das Gegenteil ist geschehen. Ein PC hat mindestens einen neuen Arbeitsplatz erschaffen. Heute ist eine Welt ohne Computer nicht mehr möglich. Fortschritt bedeutet nicht Rückschritt. In meinem politischen Statement stelle ich klar, dass ich eine 100%ige Unabhängigkeit von Russland und China möchte. Klar, das wird nicht in 2 Monaten geschehen, auch nicht in 4 Jahren, womöglich erst in 20 Jahren. Ich will mit meinem deutschen Konsum nicht Putins Kriege finanzieren und ich will nicht China Kapital geben, aufdass China Russland mit Kriegsmaterial versorgt und gleichzeitig in zwei Jahren auf die Lust kommt, Taiwan zu annektieren. Das Motto auf home ist: wer will findet Wege, wer nicht will erfindet Gründe. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende, Thomas Lazar
Hallo Sonnensammler, genauso ist es. Ich denke der über über nächste Schritt ist dann eine Petition an die nächste gewählte Regierung. Wenn wir in vielleicht 4 Monaten genug user und genug connection haben, können direkte Petitionen gestartet werden. Daher ist der Gedanke an einen newsletter ein sehr guter Gedanke. Das muss geplant werden und geht nur im Team. Gruss Thomas Lazar
wie soll das weitergehen….
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/bip-rezession-100.html
Nochmal Kompliment, Thomas. Die Website von Think More Green ist sehr gelungen. Sie vermittelt die Botschaft von Nachhaltigkeit klar und ansprechend, ohne überladen zu wirken. Besonders beeindruckend finde ich den Fokus auf konkrete Lösungen, die direkt umsetzbar sind. Ein tolles Projekt, das wichtige Impulse für eine grünere Zukunft gibt. Weiter so!!!!
Hallo Sonnensammler,
vielen Dank für die gewählten Worte, denn dein Resümee ist exakt der Grund, weshalb dieses Projekt überhaupt entstanden ist. Das Ziel besteht darin, den suchenden Bürger abzuholen. Bald kommt noch ein Artikel, der die Gründe für dieses Projekt nachskizziert. Gruss Thomas Lazar
Und Danke für die vielen Feedbacks auf meine Anregungen!!!
Hallo Sonnensammler,
sehr gerne, ich schaue täglich zweimal rein. Gruss Thomas Lazar
@Thomas, heute gab es keinen Artikel…
Hallo Manuel,
neue Artikel sind im Anmarsch. 🙂
Bäume und Moore binden zwar Kohlenstoff in ihrer Biomasse, aber selbst beim EU-ETS (Emissions-Zertifikatehandel für die Industrie) sind Aufforstungs- und Waldprojekte aus gutem Grund ausgenommen. Denn bei solchen Projekten ist nicht gesichert, wie lange diese Bäume stehen. Werden sie gefällt und zu Brennholz verarbeitet, wird die gesamte Menge an gebundenem CO2 bei der Verbrennung wieder freigesetzt.
Es bestehen außerdem zu viele Unsicherheiten bei der Bewertung des Potentials solcher Aufforstungsmaßnahmen. Es braucht viele Jahre, bevor neue Setzlinge eine relevante Mengen CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen, die u.a. starken Schwankungen unterworfen ist (Alter, Baumart, in welcher Region stehen die Bäume, …). Auch sind solche Konzepte kaum (mit vertretbarem Aufwand) langfristig kontrollierbar. Greenwashing wäre Tür und Tor geöffnet.